Bundesverdienstkreuz für den Berliner Schriftsteller und Gründer des Archiv der Jugendkulturen Klaus Farin

Der Berliner Schriftsteller, Verleger und Begründer des Archiv der Jugendkulturen Klaus Farin erhält heute das Bundesverdienstkreuz (offiziell: „Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“) für seine „Verdienste um die Kinder- und Jugendkultur im deutschsprachigen Raum“.

Klaus Farin, geboren 1958 in Gelsenkirchen, lebt seit 1980 in Berlin-Neukölln. 1998 eröffnete er in Berlin-Kreuzberg das Archiv der Jugendkulturen, das er auch bis 2011 ehrenamtlich leitete. 2003 startete das Archiv der Jugendkulturen zur Publizierung seiner Forschungsergebnisse, aber auch von Selbstzeugnissen junger Menschen, einen gleichnamigen Verlag, den Klaus Farin bis heute ebenfalls ehrenamtlich als Geschäftsführer leitet. 2016 wurde der Verlag in Hirnkost Verlag umbenannt. 2011 begründete Klaus Farin die Stiftung Respekt – Stiftung zur Förderung von jugendkultureller Vielfalt und Toleranz, Forschung und Bildung, deren Vorsitzender er heute noch ist. Zudem engagiert sich Farin im Vorstand von Aktion Courage e. V., dem Träger des Projektes „Schule ohne Rassismus“.

Farin arbeitet freiberuflich als politischer Bildner und unternimmt regelmäßig Vortragsreisen im gesamten deutschsprachigen Raum. Bekannt wurde er vor allem durch seine bis heute 30 Buchveröffentlichungen (zuletzt gemeinsam mit Rafik Schami: „Flucht aus Syrien – neue Heimat Deutschland?“), die eine Gesamtauflage von über 300.000 Exemplaren erreichten. Sein erstes Buch veröffentlichte er mit 20 Jahren, das Vorwort schrieb Günter Wallraff. 1981 wurde er mit 22 Jahren auf Empfehlung des damaligen Vorsitzenden Bernt Engelmann in den Verband deutscher Schriftsteller (VS) aufgenommen. Klaus Farin beschäftigt sich in seinen Werken hauptsächlich mit jugendlichen Subkulturen. Zusammen mit Eberhard Seidel verfasste er 1991 den Band Krieg in den Städten, der aufgrund seines neuartigen Ansatzes, die Jugendlichen selbst zu Wort kommen zu lassen, zu „einem Standardwerk moderner Jugendsozialforschung“(Ralph Giordano) wurde. Neben seinen Arbeitsschwerpunkten Jugendkulturen und Migration/Flucht umfasst sein Werk auch literarische Biografien zu Karl May und Hans Fallada. Auszüge seiner Veröffentlichungen erschienen in über 60 Schulbüchern.