Das Buch

Nord-Neukölln – das berühmteste „Ghetto“ Deutschlands. Hier liegt die Rütli-Schule, hier lassen sich Gangsta-Rapper anschießen, hier werden Polizisten ermordet und Drogen im Familienpark gehandelt. Neukölln bedeutet hohe Arbeitslosigkeit, Armut, Schulabbrecher- und Kriminalitätszahlen. In Neukölln sind aber auch eines der renommiertesten Bezirksmuseen Deutschlands, ein Dutzend bekannter SchriftstellerInnen, immer mehr Studierende, mehr als 50 Modelabels und andere junge Kreative beheimatet. Neukölln ist „hip“.

Heinz Buschkowskys misanthropes Anti-Neukölln-Buch „Neukölln ist überall“, in dem er vor allem Missstände beklagt, die er als Bezirksbürgermeister seit mehr als einem Jahrzehnt mit zu verantworten hat, stürmte als „Sarrazin-Nachfolgeband“ die Bestseller-Charts. In „Jugend in Neukölln“ kommen die selbst zu Wort, über die der Politiker nur abfällig redet: Jugendliche mit Migrationshintergrund schreiben ihre eigenen Erfahrungen auf, fotografieren ihre Lebensumwelt und erzählen offen davon, wie sie ihren Bezirk erleben, wie sie sich dort fühlen, wovor sie Angst haben, wovon sie träumen. Ein Team des Archiv der Jugendkulturen um die bekannte Berliner Jugendbuchautorin Anja Tuckermann hat ihre Stimmen eingefangen, mehrere Fotografinnen haben sie zum Teil über Wochen begleitet. Die Essener Migrationsforscherin Prof. Dr. Nicolle Pfaff sowie Eberhard Seidel, Geschäftsführer von „Schule ohne Rassismus“, die beide selbst lange Jahre in Nord-Neukölln lebten, ergänzen die subjektiven Erzählungen durch Analysen und Hintergrundinformationen.

Aus diesem Projekt ist ausser dem Buch auch noch die Wanderausstellung
„Träum schön weiter“ entstanden, die beim Archiv der Jugendkulturen e.V. ausgeliehen werden kann.

Die Texte und Fotos der Ausstellung bilden den Grundstock unseres Buches.


„Gnadenlos ehrlich, unverkopft, schön. Ein bisschen, wie man sich Neukölln zu behalten wünscht.“ Patrick Schirmer Sastre, in: Neuköllner Net

Visit Us On FacebookVisit Us On Twitter