HipHop in Berlin

hiphop-in-berlinArchiv der Jugendkulturen e. V. / Gangway e. V. (Hrsg.):
HipHop in Berlin

Keine andere Stadt in Deutschland ist so voller HipHop wie Berlin. Besonders Graffiti und Rap spielen in der Hauptstadt eine große Rolle. Hier wurden und werden Trends gesetzt. Berlin ist nicht nur sexy, sondern auch vor allem extrem cool. Berliner HipHop ist in. Und umstritten: Jeder ist hier aggro, gemeingefährlich und massiv Bushido – glaubt man der öffentlichen Meinung. Und wenn dann noch in einem Atemzug HipHop, Gewalt und Jugendliche mit Migrationshintergrund erwähnt werden, ist die Schlagzeile perfekt.
So viel steht schon mal fest: Diese Jugendkultur lebt, ist vielseitig und facettenreich. In diesem Buch werden vor allem die ProtagonistInnen selbst befragt. Weltklasse-DJs und Breakdance-Legenden kommen zu Wort, die in Berliner Jugendeinrichtungen angefangen haben, Graffiti-WriterInnen erzählen von ihrer Arbeit in Schulen, ein Rap-Projekt in der Jugendstrafanstalt, Gangway Beatz Berlin und andere Projekte rund um den Fokus HipHop-Kultur werden vorgestellt, und selbstverständlich werden auch die gerade heiß diskutierten Themen „Gangsta-Rap“ und Frauen & HipHop aufgegriffen.

Inhaltsverzeichnis:

Geschichte des Hiphop
Von der Bronx in die Welt – die Wurzeln des U.S.-Rap. Von Susanne Stemmler

Grundsatz einer Kreativkultur
Nur eine Stimme unter vielen … Von djibutie, dem wandelnden Geist

HipHop in Berlin
Geschichte des HipHop in Berlin. Von Joe Bliese

Rap City Berlin
Wo fett Berlin draufsteht, ist auch fett Berlin drin! – Ein Gespräch mit Mantikor Entertainment

Aggro Berlin
100 Prozent deutscher HipHop. Von Dietmar Elflein

Jugendarbeit und HipHop
Ein Gespräch mit Kalle von der Kreuzberger Musikalischen Aktion

Zur Geschichte und Entwicklung des DJing und Turntablism
Ein Gespräch mit DJ Unkut

Berliner DJs in China
Alles begann mit einem DJ-Workshop … Ein Gespräch mit den DJs D-Tale und Pro Zeiko

B-Boys & B-Girls
Ein Gespräch mit Niels „Storm“ Robitzky

Jugendeinrichtungen, Mädchen-Breakdance und Zusammenhalt
Ein Gespräch mit der B-Girl-Crew Tatsumaki San

Tanz im Haus der Jugend
Wenn Weltmeister im Wedding Breakdance unterrichten – Ein Gespräch mit Mikel von den Flying Steps

Graffiti-Writing
Ein Gespräch mit den Graffiti -Writern Alex und Micha über Legales, Illegales und andere Kunst

Graffiti-Session in Kreuzberg
Von Ina Fister

Straßensozialarbeit und HipHop
Jugendliche auf der Straße – ein Blick auf die aktuelle Situation

Gangway Beatz Berlin
Von Olad Aden

„Probleme gibt es immer …“
Ein Gespräch mit der jungen Rap-Crew ICMB aus Berlin

Rap im Knast
Die HipHop-Plattform GittaSpitta. Von Jörn Hedtke & Birgit Lang aka Kronstädta & BiLa

HipHop in der Schule
Culture on the Road – ein Projekt des Archiv der Jugendkulturen e.V. Von Klaus Farin und Monica Hevelke

Outro: Tagebuch des Unterbewussten
Ein Einblick in die Welt des Freestyle-Rap. Von Joe Bliese

„Hip Hop in Berlin“ spart die Plattenmillionäre und berühmten Hip-Hop-Köpfe aus und kümmert sich um die Basis. Berliner B-Boys und B-Girls, Graffiti-Writer, DJs, und Rapper, die eher im Untergrund glänzen. Vor allem in Workshops, Jugendclubs oder Förderprojekten. Das ganze ist zwar nicht besonders unterhaltsam, aber sehr informativ.
www.fritz.de

Der Titel als Programm: Das Buch versucht, einen detaillierten Einblick in die HipHop-Landschaft Berlins zu vermitteln. Ganz bewusst wird dabei kritische Distanz zu den vorherrschenden Klischees gehalten, welche verallgemeinernd mit dieser Subkultur assoziiert werden. Die Anwesenheit von Sexismen oder aggressiven Gangster-Stereotypen im HipHop wird nicht geleugnet, aber auch nicht erhöht. Stattdessen setzt sich das Buch aus vielen Interviews mit aktiven RapperInnen, BreakdancerInnen, GraffitiwriterInnen, aber auch SozialarbeiterInnen zusammen, die ihre eigene Sichtweise auf die Kultur und ihre Probleme schildern. Positiv fällt auf, dass über das Buch hinweg der Aspekt ‚Frauen im HipHop‘ eingeblendet wird – z. B. durch Gespräche mit der Breakerinnen-Crew Tatsumaki San oder die Dokumentation einer Graffito-Session, an der nur Frauen teilgenommen haben. Zudem ist sichtbar, dass Jugendkulturarbeit und HipHop zusammengedacht und Verbindungsmöglichkeiten ausgelotet wurden. Abgerundet wird das Buch durch eine hilfreiche Literaturliste und ein ausführliches Glossar, das typische Szenebegriffe erklärt und damit die Lesbarkeit für ‚Nichteingeweihte‘ verbessert. Auch der Einsatz vieler Farbbilder und -fotos steigert den Lesegenuss. Am Ende bleibt festzuhalten, dass es den HerausgeberInnen gelungen ist, eine engagierte Übersicht über die Berliner HipHop-Szene zu erstellen, bei der sich Innenperspektive und kritische Reflexion nicht ausschließen.
Espi in: Contraste

„‚HipHop in Berlin‘ gibt einen sehr guten, praxisnahen Einblick in die HipHop-Kultur Berlins – egal ob Geschichte oder Gegenwart. Besonders spannend sind die Projekte, die Musikkultur mit Jugendsozialarbeit verbinden und dadurch präventiv Einfluss nehmen. Ein Buch, das dazu einlädt, in die (provokante) Welt des HipHop einzutauchen.“
Eva-Maria Peter in: Facts

Das Buch ist online im Shop erhältlich.

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